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Freiheit muss man barfuß spüren
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Erstaunlich groß ist der Bereich unseres
Gehirns, in dem die Sinneswahrnehmung unserer Fußsohlen und Zehen verarbeitet wird.
Bild ist aus Wikimedia Commons: Darum ist das Fühlen mit den Füßen ein intensives Erlebnis - natürlich nur, so lange sie nicht in Schuhe eingesperrt sind. Nach allen Seiten müssen sie beweglich sein, die Zehen sollen nach den Strukturen des Bodens greifen, die Sohlen abwechslungsreichen Untergrund spüren - dann geht es uns gut! So genießen wir das schöne Gefühl, richtig im Leben zu stehen. |
Mit Disziplin, die uns ab dem ersten Schultag
anerzogen wird, erarbeiten wir uns den materiellen Wohlstand, der in unserer Gesellschaft
so hoch im Kurs steht. Das ist in der Regel mit der Pflicht zum Tragen von Schuhen
verbunden, sei es aus Gründen der Arbeitssicherheit oder als unerlässlicher Bestandteil
einer Uniform oder Businesskleidung. Gegen Wohlstand ist gewiss nichts einzuwenden. Wenn das Leben jedoch nur noch aus Arbeiten und Konsum besteht, herrscht ein empfindlicher Mangel an natürlicher Wahrnehmung. Die dafür vorgesehenen Zentren des Gehirns erhalten dann nicht die erwartete Sinnesinformation und können deshalb auch keine "Glückshormone" freisetzen. Hiermit sind Botenstoffe gemeint, die die Meldung weitergeben: "alles ist in Ordnung, das Leben ist schön!" Wenn daran Mangel herrscht, besteht die Gefahr der Verstimmung und Eintrübung unseres Bewusstseins, wofür man heute gerne das Modewort Burnout benutzt. Medizinisch korrekt nennt man diesen unglücklichen Zustand Depression. |
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Die Wahrnehmung einer schönen Umgebung mit allen Sinnen ist eine wesentliche Voraussetzung, damit wir uns glücklich fühlen, und damit eines unserer Grundbedürfnisse. Das ist ein unverzichtbarer Gegenpol zu dem von Arbeit, Verpflichtungen und Konsumzwängen geprägten Alltag. Doch den Stress von Schule, Ausbildung und Beruf kann man durch das Erleben einer vielgestaltigen Umwelt abbauen, und jedes unserer Sinnesorgane soll dazu beitragen. |
Dazu gehört natürlich auch, den Boden zu spüren.
Zu den Gehirnaktivitäten, die zur Ausschüttung von Glückshormonen führen, kann das
große Wahrnehmungzentrum für Fußsohlen und Zehen einen wichtigen Beitrag leisten. Der Besucheransturm auf die Barfußpfade zeigt seit Jahren, wie wichtig das einer wachsenden Anzahl von Menschen ist. Auch bei Sport- Spiel- und Straßenfesten werden gerne Barfuß-Fühlpfade angeboten und von vielen Leuten besucht. Und so mancher mag hinterher die Schuhe gar nicht mehr anziehen. Wer das Gefühl der Freiheit entdeckt hat, möchte es so schnell nicht wieder aufgeben! |
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So wird Barfußgehen zum Markenzeichen hoher
Lebensqualität. Das "Leben auf freiem Fuß" macht Spaß, sobald die Märzsonne
den Boden wärmt. Und an goldenen Oktobertagen ist es auf taufeuchten Wiesen immer noch
ein Vergnügen! Was spricht dagegen, von Frühlingsbeginn bis Spätherbst alle sich bietenden Gelegenheiten zu nutzen, um wenigstens seine Freizeit barfuß zu verbringen? |
Weltweit ziehen immer mehr Menschen in die Städte. Damit wird es immer wichtiger, die wachsenden Metropolregionen so zu entwickeln, dass sie allen Grundbedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden. Dazu gehört auch, den Boden zu spüren und barfüßige Freiheit zu erleben. |
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Schon ist es zum Markenzeichen moderner Stadtplanung geworden, dass "Barfußinseln" geschaffen werden, etwa begehbare Wasserflächen wie hier im Bild der Brunnen am Münchner Rindermarkt oder der berühmte "Miroir d'Eau" in Bordeaux. Kneippanlagen, Naturerlebnisspielplätze mit vielfältigen Untergründen, Sportstätten sowie Hundekot- und glasflaschenfreie Spielbereiche in Parkanlagen kann heute jedermann in Fahrraddistanz von seiner Wohnung finden. |
Die Freiheit ruft! |