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Naturgerechte Erschließung von Erholungsräumen durch Barfußwege

Die Bevölkerung soll in der Natur Erholung und sinnvolle Freizeitbeschäftigung finden und daraus auch Motivation für Engagement im Natur- und Umweltschutz schöpfen. Dies darf jedoch den Naturhaushalt nicht schädigen und keinen Rückgang der Artenvielfalt verursachen. 

Hierzu bietet sich die Ausweisung von Barfußwegen aus folgenden Gründen an:

Geringstmöglicher Eingriff in die Natur:
Man kann bereits vorhandene Pfade über Naturboden nutzen. Will man die Oberflächen für größere Besucherzahlen verstärken, können ggf.  Naturmaterialien wie Holzspäne und Rindenmulch zum Einsatz kommen. Nicht empfohlen werden diese Materialien dort, wo Nährstoffeintrag durch verrottendes Material schädlich wäre, z.B. in Hochmoorbereichen.
 
Trittempfindliche Flächen
kann man mit Knüppel- oder Bretterstegen oder auch durch liegende Baumstämme mit Geländer überbrücken.
 
Landschaftstypische Materialien
sind erste Wahl, wenn man Barfußwege durch Fühlstrecken interessanter gestalten will. Erlebnisstationen und Watstrecken im Bach richtet man nur in unsensiblen Bereichen ein.
 
Durchsetzbarkeit des Wegegebots:
Barfußläufer werden durch Disteln, Dornen, scharfkantige Riedgräser und von Zecken besiedeltes Gestrüpp vom Verlassen des Wegs abgehalten. Damit jeder weiß, wo er gehen soll, sollte der Weg markiert sein. Eine Hinweistafel am Anfang kann das Wegegebot unterstützen und vor den Risiken abseits der Wege warnen.
 
Ruhiges Verhalten der Benutzer:
Beim Barfußwandern bewegt man sich umsichtig, leise und langsamer als sonst.
 
Ausschließliche Nutzung durch Fußgänger:
Für Radfahrer, Inlineskater etc. ist ein Weg über erdigen und unebenen Naturboden nicht attraktiv.
 
Begründbares Hundeverbot:
Hunde, die wegen ihres Jagdinstinkts oftmals die einheimischen Tiere stören, muss man aus nachvollziehbaren Hygienegründen von den Barfußwegen ausschließen.
 
Steuerung der Besucherzahl:
Wenn man sich klar ist, wieviele Besucher man der Natur zumuten will, kann man das Interesse auch entsprechend steuern. Ohne Werbung wird nur ein kleiner Teil der zufällig am Ausgangspunkt vorbeikommenden Leute auf den Barfußpfad gelockt. Das Interesse steigt durch Presseartikel, Prospekte etc.  Als Erfahrungswert kann angesetzt werden, dass pro hundert informierten Personen etwa fünf Besucher kommen, an Urlaubsorten wahrscheinlich mehr, weil die Gäste Zeit haben. Man hat es in der Hand, ob man mit einer kleinen Auflage von Prospekten oder mit einer großen Kampagne an die Öffentlichkeit tritt, ob man nur mit Ankündigungen in der Lokalpresse wirbt oder Artikel in große Zeitungen setzt.
 

Es ist unverzichtbar, dass wir Menschen an der Natur lernen und dabei eine gesunde Beziehung zur Umwelt aufbauen. Gerade Barfußwandern kann dies wegen der starken Wahrnehmungskomponente gut unterstützen. In sehr sensiblen Bereichen der Natur kann man das Angebot ggf. auf Führungen beschränken, ansonsten sollte man im angemessenen Umfang auch eigenverantwortlichen Naturgenuss ermöglichen!

 

 

 

 

 

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