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Barfußparkführer
Infozentrale

für Planer und Gestalter von Barfußpfaden

Gestaltungsvorschläge
für die Planung von Barfußpfaden
mit über 200 Abbildungen

Weiterführende Information:

Ein Erfolgsrezept soll keine Fragen offenlassen! Mit dem Hinweis auf den Erfolg vieler Barfußpfade und einem stimmigen Konzept können die politisch Verantwortlichen sowie mögliche Sponsoren überzeugt werden, dass
  • Bevölkerung und Feriengäste Interesse an einem Barfußpfad haben,
     
  • der Projektvorschlag zu den örtlichen Gegebenheiten passt,
     
  • die in Hinblick auf die erwarteten Besucherzahlen notwendige Pflege und Erhaltung langfristig geleistet werden kann,
     
  • Interessenkonflikte, Risiken, Haftungsansprüche etc. ausgeschlossen werden können,
     
  • mit maßvollem Einsatz von Mitteln ein guter Nutzen erreicht werden kann.
Strategien für die Argumentation
 

Berücksichtigung von Belangen des Naturschutzes
 

Sicherheitsinformation:

Sinngemäß auf Barfußpfade übertragbar sind
GUV-SI 8017:
Außenspielflächen und Spielplatzgeräte

GUV-SI 8014:
Naturnahe Spielräume

Investition und Rendite Die Investition hängt von der angestrebten jährlichen Besucherzahl ab. Je mehr Leute kommen, desto solider muss die Ausführung sein.  Ein Euro pro jährlichem Besucher sollte mindestens angesetzt werden, in den Folgejahren jeweils 0,5 Euro für die Instandhaltung. Kneippanlagen, Spielplätze, Bauten etc. erfordern ein zusätzliches Budget. Je nach Verkehrsanbindung und Werbeaufwand kann man mindestens 20 000, vielleicht sogar bis zu 100 000 Besucher im Jahr erreichen.

Mögliche Einnahmequellen sind Eintrittspreise oder Sammelbüchsen für freiwillige Beiträge, Schließfach- und Parkgebühren, Führungen, Verkauf von Nahrungsmitteln und Souvenirs am Kiosk, ggf. die Zufahrt mit Bergbahnen. Außerdem stellt die gute Presseresonanz eine kostenlose Werbung für das Ausflugsziel dar, die den umliegenden Gaststätten und Pensionen zugute kommt.

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Durch Belebung des Tourismus aufgrund der zusätzlichen Freizeitattraktion können die Umsätze des Gastgewerbes und davon abhängiger Branchen wahrnehmbar steigen.

Die  Wegführung muss überzeugen! Als Grundsatz sollte gelten, dass ein Barfußpfad die Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit mit allen Sinnen erlebbar machen soll und nicht schädigend in den Naturhaushalt eingreifen darf.

Im günstigsten Fall kann man den Besuchern 2 - 3 km Rundwanderweg in abwechslungsreicher Natur anbieten, das wäre das Laufpensum eines normalen Spaziergangs. Doch auch kürzere Strecken können sehr schön gestaltet werden. Zur Erleichterung der Wartung kann es zweckmäßig sein, die anspruchsvolleren Stationen auf einem kürzeren Wegabschnitt zusammenzuziehen und diesen Bereich als abgekürzte "Eingewöhnungsrunde" anzubieten.

Geeignete Teilstrecken findet man oft schon als unbefestigte Pfade in Wald und Wiese vor. Allerdings sind diese Wege nach einigen zigtausend Besuchern ziemlich ausgetreten und an manchen Stellen nicht mehr gut zu begehen. Was dagegen zu tun ist (etwa die Verbesserung von Waldwegen mit Holzschnitzeln und Rindenmulch), beschreibt das Kapitel Pflegemaßnahmen am Barfußpfad.

Besondere Standortvorteile sind ein Bachlauf, der für natürliche Kneippanwendung genutzt werden kann, oder ein Naturerlebnisspielplatz, der mit dem Barfußpfad in idealer Weise kombiniert werden kann. Der Ausgangspunkt soll Parkmöglichkeiten bieten und möglichst auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.

Kriterien für die Auswahl des Geländes

 

Markierung und Beschilderung

Die Vielfalt des "Lebens auf freiem Fuß" Erlebnisstationen sorgen für Abwechslung. Man sollte nicht des Guten zu viel zu tun und keinesfalls sämtliche Schotter- und Pflastervarianten unmittelbar aneinander reihen, sondern den Füßen zwischendurch Erholung auf angenehmem Wald- und Wiesenboden gönnen. Es muss berücksichtigt werden, dass heute die meisten Leute auf Schotterwegen nicht barfuß gehen können! Die "grausamen" Untergründe sollen sich deshalb auf Fühlbeete von wenigen Metern Länge beschränken.

Wenn die angenehmen Wegabschnitte überwiegen und im Schnitt alle 100 - 150 m eine Fühlstrecke, eine Spiel- oder Balancierstation, eine Matschstrecke oder ein Bachlauf, eine Leiter oder eine Brücke angeboten wird, finden die Besucher Spaß und Entspannung in idealer Kombination.

Unter günstigen Umständen kann ein Barfußpfad mit gespendeten Materialien und in Eigenleistung eingerichtet werden. Für touristische Nutzung sollte unbedingt solide gebaut werden, denn ein schöner Barfußpfad ist ein medienwirksames Aushängeschild. Dies sollte es wert sein, in den Ausbau ebensoviele Euro zu investieren, wie man pro Jahr Besucher erwartet.

 

Pflege und Wartung Der Pflegeaufwand hängt stark von den Besucherzahlen ab. Ein Barfußpfad mit nicht zu komplizierten Stationen und bis zu ca. 10 000 Besuchern kann im Rahmen einer Bürgerbeteiligung ehrenamtlich unterhalten werden. Intensive touristische Nutzung erfordert jedoch auch eine professionelle Wartung (vergleichbar mit einem vielbesuchten Abenteuerspielplatz) und die rasche Reparatur defekter Stationen. Um dies abzusichern, sollte ein jährliches Budget von 0,5 € pro erwartetem Besucher angesetzt werden. Man kann davon ausgehen, dass dieses Geld gut investiert ist, weil die Gäste in unmittelbarer Umgebung des Barfußparks weit höhere Beträge ausgeben!

Kontrollgänge sind 2x pro Woche, bei starker Besucherfrequenz auch häufiger einzuplanen. Pro km sollten 30-60 min veranschlagt werden, in denen auch die üblicherweise notwendigen Wartungsmaßnahmen erledigt werden können.

Pflegemaßnahmen am Barfußpfad
Werbung und Veranstaltungen Das Interesse von Bevölkerung und Gästen wird gefördert durch
  • die große Bereitschaft der Medien, über Barfußpfade zu berichten,
     
  • Wegweiser an den Zufahrten
     
  • Eine ansprechende Gestaltung des Anfangsbereichs,
     
  • eine zünftige Saisoneröffnung und Natur- und Fußgesundheitsführungen, die nur wenig aufwändig sind und sich gut in der Presse ankündigen lassen,
     
  • Darstellung in der Gästeinfo und Verteilung von Faltblättern,
     
  • Darstellung auf der kommunalen Homepage und (kostenlos!) in www.barfusspark.info,
     
  • Erlebnisangebote für Vereine, Jugendgruppen, Schulklassen, Betriebsausflüge etc.
     
  • Flüsterpropaganda: wenn die Leute den Barfußpfad gut finden, erzählen sie es weiter!

Durch Ausschöpfung aller Werbemöglichkeiten kann man unter günstigen Umständen (großes Einzugsgebiet, gute Erreichbarkeit) über 100 000 Besucher pro Jahr auf einen Barfußpfad locken. Zumindest Bad Sobernheim, Dornstetten und Söll/Tirol erreichen sechsstellige Besucherzahlen.

Wenn die Natur einen solchen Ansturm nicht verkraftet oder die Ressourcen für die Instandhaltung begrenzt sind, sollte der Werbeaufwand eingeschränkt werden. Als Faustregel kann man ansetzen, dass 5 % der Bevölkerung, die über einen Barfußpfad in ihrer Nähe informiert werden, auch zu Besuch kommen. Unter den Feriengäste kann ein erheblich höheres Interesse angenommen werden, vor allem Familien am Ort werden sich den Barfußpfadbesuch kaum entgehen lassen.

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Ein "Hingucker", der auch für den Spediteur sehr werbewirksam ist.

 

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Die Fackelwanderung durch den Barfußpark Lienen am 13. Juli 2007 lockte 92 Besucher an.